Art-Science Talk: Wie wählen wir?
Eine Infografik zeigt welche physiognomische Merkmale abgelesen werden, um Muster zu erkennen die gewissen politischen Überzeugungen zugeordnet werden können.
Alexander Peterhänsel & Jörn Müller-Quade
Mi, 08.05.2024 18:30 Uhr CEST, Gespräch
Vortragssaal
Sprache: Deutsch

Warum geben wir unsere Stimme immer noch per Wahlzettel, Wahlurne oder Briefwahl ab? Wie könnten Wahlprozesse automatisiert werden und welche Herausforderungen entstehen, wenn die Stimmabgabe digital erfolgen soll? Im Art-Science Talk zwischen Alexander Peterhänsel (OTH Amberg-Weiden | Fakultät für Elektrotechnik, Medien und Informatik) und Jörn Müller-Quade (KIT | KASTEL – Institut für Informationssicherheit und Verlässlichkeit) treffen Gesichtserkennungsverfahren auf kryptographische Lösungsansätze.

Sicherheit und Transparenz im digitalen Raum und daraus resultierendes Vertrauen sind Voraussetzungen, um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können. Sicherheitsdefizite und Verunsicherung können Auswirkung auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie haben. Welche technischen Infrastrukturen müssen geschaffen werden, um Privatsphäre und Autonomie bei demokratischen Prozessen zu gewährleisten? Wie kann Sicherheit sichtbar gemacht werden und welche Auswirkung hat diese Fragestellung auf technisches Design und Architektur aus ästhetischer Sicht? In wie fern sind wir Autor:innen unserer Wahl?

Der Art-Science Talk »Wie wählen wir?« ist eine Begleitveranstaltung zur aktuellen Ausstellung »Digiloglounge N°3. Aber ist es sicher?«. Dort sind derzeit die Installation »Smile to Vote – Political Physiognomy Analytics« von Alexander Peterhänsel zu sehen sowie »Die unwissende Wahlmaschine«, die von Jörn Müller-Quade mit der Arbeitsgruppe Kryptographie und Sicherheit entwickelt wurde. Peterhänsel und Müller-Quade geben Einblick in die Hintergründe der damit verbundenen Forschungsprojekte und stellen eine Auswahl von Themen zur Diskussion: von Kryptographie und Gesichtserkennung bis hin zur „flüssigen Demokratie“ (Engl. liquid democracy) und technischen Ästhetik.

Die Herausforderungen der digitalen Transformation sind groß. Um demokratische Prozesse, Selbstbestimmung und Privatsphäre zu schützen, müssen komplexe Systeme sichtbar und verständlich gemacht und vertrauenswürdige Technologien entwickelt werden. Wo sieht die Wissenschaft Handlungsbedarf, und wo die Öffentlichkeit? Wir laden ein zum Dialog.

Führung durch die Ausstellung

Sie haben außerdem die Möglichkeit, um 18 Uhr die Ausstellung »Digiloglounge N°3. Aber ist es sicher?« kostenfrei zu besuchen und »Smile to Vote – Political Physiognomy Analytics« und »Die unwissende Wahlmaschine« selbst zu erproben. Treffpunkt für die Führung mit den Referenten ist das Foyer.

Digitalisierung im Dialog – digilog@bw

Der Abend ist Teil des Projekts digilog@bw, eines Forschungsverbunds baden- württembergischer Universitäten, Forschungseinrichtungen und des ZKM | Karlsruhe, an dem seit 2019 über 50 Wissenschaftler:innen aus den Geistes-, Sozial-, Rechts-, Wirtschafts-, Medien- und Kommunikationswissenschaften, der Ethik und der Informatik sowie der interdisziplinären Technikbewertung mitgewirkt haben.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte and Marianne Schädler:
marianne.schaedler@zkm.de

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